Dass der expressive britische Kontrabassspieler Barry Guy auch Komponist und vitaler Orchesterleiter ist, weiss man. Weniger bekannt ist, dass er auch Musik für alte Instrumente schreibt und es ihm wie kaum einem anderen gelingt, Barockmusik und Jazzimprovisation in prickelnd-inspirierende Verbindung zu bringen. Für das vorliegende Album setzte er verschiedene Stilistiken, Spieltechniken und Texturen barocker Musik ein, stellte streng komponierte Teile mit vom Dirigenten initiierte improvisatorische Komplexe und Kadenzen in ausdrucksstarke Zusammenhänge oder konzipi erte fliessende Übergänge. Mit von der Partie neben dem renommierten Münchner Kammerorchester und Barry Guy die Konzertmeisterin Muriel Cantoreggi und auf der Barockvioline die ebenfalls auch improvisierende Maya Homburger, Barry Guys Frau. Neben den faszinierenden orchestralen Teilen gibt es auch improvisierte Titel für Bass-Solo sowie Duo-Stücke für Baroque Violin und Double Bass. So aufregend wie hier wurde kaum je zuvor Typisches Alter Musik mit Jazzimprovisatorischem in fluoreszierend-empathischen Kontakt gebracht (rec. 2005). ja  

 © JAZZ 'N' MORE - 2/2006

zurück